Neu gegründeter Tierschutzverein Sternberger Seenland nimmt sich
der Problematik besonders an. Auch passive Mitglieder sind willkommen.
Erst am Dienstag waren Antje Cieslak und weitere Mitstreiterinnen des Tierschutzvereins Sternberger Seenland an der Schweinsbrücke in Sternberg
sowie der Kläranlage in Borkow unterwegs, um verwilderte Hauskatzen zur
Kastration einzufangen. „Wir haben in Borkow sechs bekommen“, so
Cieslak. Seit Jahresbeginn sind es somit bereits 52 zu dem Zweck
eingefangene „Schnurrmiezen“ – auch in Dabel,
Brüel und Blankenberg. Nach der Kastration werden die Tiere übrigens
wieder an ihren Stellen freigelassen, „denn verwilderte Katzen sind im
Grunde nicht vermittelbar“, sagt Antje Cieslak.
Die Sternbergerin hatte 2010 die Tierschutzgruppe Sternberg
initiiert, organisatorisch gehörte man zum Tierschutzverein Güstrow.
Seit Dezember vergangenen Jahres gehen die Tierfreunde der Region nun
eigene Wege (SVZ berichtete). Laut Vereinschef Reiner Hofmann
wolle man aber „weiterhin mit Güstrow zusammenarbeiten“. Zugleich
betonte der Mustiner, dass man der erste eingetragene Tierschutzverein
im Landkreis Ludwigslust-Parchim sei.
Die Tierschützer hatten Sternbergs Bürgermeister Armin Taubenheim
eingeladen, um ihr Konzept vorzustellen und zugleich auf Probleme
aufmerksam zu machen. „Unsere wichtigste Aufgabe ist es, die Population
der Katzen zu reduzieren“, sagte Hofmann und bemängelte dabei, dass es
vom Gesetzgeber, sprich dem Land, „immer noch keine Chip- und
Kastrationspflicht bei Katzen gibt“. Die Kreise könnten selbst
entscheiden. „Die Verantwortung werde wieder einmal nach unten
delegiert“, kritisierte Reiner Hofmann.
Die Kastrationskosten werden von der Sternberger Amtsverwaltung
beglichen. Hoffmann regte an, dass man auch in der Region das so
genannte Paderborner Modell übernehme, wonach die Kommunen bereits in
ihren Haushalten eine bestimmte Summe für die Kastration, den Tierschutz
mit einplanen. Rostock habe in MV damit nachgezogen. Bundesweit seien
es bereits über 100 Städte und Kommunen, die so verfahren. „Ich muss es
mal prüfen“, so Bürgermeister Taubenheim, der privat eine Katze hält und
einen Antrag auf Mitgliedschaft im Tierschutzverein mitnahm.
„Wir sind dankbar für jede Futterspende“, merkte Angela Rösch aus
Vimfow an. Futter- und Geldboxen des Vereins stünden derzeit u.a. in
Sternberg, Dabel und Dobbertin. Doch die Mittel seien stets knapp. So
mach Euro steuern die Tierfreunde bei. „Wir fahren mit unserem
Privat-Pkw, auch Futtermittel kommen größtenteils aus eigener Tasche.
Alle Gelder, Spenden sind 1:1 für die Tiere!“, versicherte die
stellvertretende Vereinschefin, Heike Schüttpelz aus Warin. Bei den
Tierschützern könne man auch nur passives Mitglied werden.
Quelle: http://www.svz.de/lokales/sternberg-bruel-warin/sie-kuemmern-sich-um-wilde-katzen-id14144151.html