Vor kurzem wurden wir von Tierfreunden auf freilebende
Katzen in einem Dorf im Landkreis
Ludwigslust-Parchim aufmerksam gemacht. Eine geplante Besichtigung für eine
erste Einschätzung der Situation vor Ort mündete in eine sofortige 1. Hilfe
Aktion, denn es war ein unglaubliches Elend was uns an einem Sonntagnachmittag
in diesem gepflegten Dorf begegnete.
Wir sahen kranke, sterbende und tote Katzen.
Katzenmütter, die schwer verletzt noch versuchten, ihre Jungen mit Milch zu
versorgen. Katzenkinder mit hochgradigen Katzenschnupfen, die apathisch neben
ihren schon toten Geschwistern saßen. Katzen,
deren offenen Wunden von Maden wimmelten.
Für uns als Tierschützer war das alles nur schwer zu ertragen
und uns flossen die Tränen angesichts der Schmerzen, die einige Katzen offensichtlich schon über lange Zeit ertragen mussten.
Für manche dieser Tiere kam jede Hilfe zu spät, der
Tierarzt konnte sie nur noch einschläfern, damit Ihnen wenigstens weiteres Leid
und ein schmerzvoller Tod erspart blieben. Die Katzen die eine Chance zu haben
schienen nahmen wir mit auf unsere Pflegestellen und versorgten sie dort,
hofften und litten mit ihnen, nur um sie dann doch sterben zu sehen, denn ihr
Elend hatte schon zu lange gedauert.
Die Katzen in diesem Ort wurden durch Menschen gefüttert. Aber nur füttern reicht nicht. Nur
füttern bedeutet zuzusehen, wie aus zwei Katzen nach nur einem Jahr 12 werden. Es
bedeutet zuzusehen, wie wildlebende Katzen unter Parasiten oder Krankheiten
leiden. Es bedeutet Revierkämpfe mit Verletzungen und Wundinfektionen und immer
wieder bedeutet es Nachwuchs von ungezähmten Katzen die ihr Dasein auf der
Straße fristen müssen.
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Hier ist an Kastrieren nicht zu denken - erstmal überleben |
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Wir haben an diesem Tag geholfen so viel wir konnten aber
wir wussten, es war noch lange nicht genug. Das Elend war sichtbar geworden,
aber um es zu beenden, mussten alle überlebenden Tiere kastriert werden. Alle
bedeutete in diesem Fall 19 erwachsene und 8 kleine Katzen. Wir waren mutlos,
denn woher sollte das Geld für so viele Tiere kommen. Was hat alle Anstrengung
und alles Mitfühlen bis hier genützt, wenn nicht alle kastriert werden und das
Elend von vorne beginnt? Warum hat man uns nicht um Hilfe gebeten, als es noch
nur zwei Katzen waren?
Verzweiflung breitete sich aus, aber dann wurde in der
Nachbarschaft Geld gesammelt und gespendet und auch der Landesverband des Deutschen Tierschutzbundes
M-V hat unseren Hilferuf erhört und konnte unterstützen. Dies ist nicht
selbstverständlich, denn es gibt viele solcher Orte und immer zu wenig
finanzielle Mittel. Herzlichen Dank an dieser Stelle – ohne euch wäre es nicht
gegangen. Die Kastration so vieler Tiere gleichzeitig stellte nicht nur
finanziell sondern auch logistisch eine riesige Herausforderung über mehrere
Tage dar. Absprachen mit Tierärzten mussten erfolgen, damit diese die
Kastrationen mehrere Katzen täglich einrichten konnten. Die Fallen mussten
abends aufgestellt und nachts kontrolliert werden, gefangene Katzen mussten umgesetzt,
frühmorgens zum Kastrieren gebracht und abends wieder abgeholt werden. Dies alles bedeutete einen enormen Aufwand,
aber wir haben es geschafft! Vielen herzlichen Dank an alle Helfer, die dies ermöglicht
und unterstützt haben.
Die kranken Katzen wurden behandelt, alle Katzen wurden
kastriert und sind wieder zurück an ihrer Futterstelle. Sie werden dort nun
aber nicht mehr nur gefüttert, man wird sich auch um kranke oder verletzte
Tiere kümmern und Neuzugänge umgehend kastrieren, denn nur dadurch wird eine
unkontrollierte Vermehrung und Katzenelend verhindert.
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Nur füttern reicht nicht - Kastration verhindert Elend |
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