Dienstag, 15. Juni 2021

Entenmutter überfahren - Küken keine Überlebenschance

Montag erreichten uns drei Anrufe über das Notruftelefon. Alle drei Anrufer berichteten uns von einer überfahrenen Ente am Orteingang Brüel, aus Richtung Sternberg kommend. Die Entenmutter wurde überfahren, als sie mit ihren 7 Entenküken gut sichtbar die Straße überqueren wollte. Die meisten Autofahrer fuhren langsamer oder wichen aus. Aber leider nicht alle. Der Fahrer eines SUV der Marke VW hielt nach übereinstimmenden Angaben der Anrufer ohne irgendeine Rücksichtnahme direkt auf die kleine Gruppe zu und überfuhr dabei die Mutterente. 

Sie wollte doch bloß zum Wasser mit ihren Küken

Ein Beobachter dieser Szene folgte den Entenküken, die nun ohne ihre Mutter panisch alleine weiterliefen und konnte sehen, wie sie in einem Tümpel verschwanden. Die Entenmutter konnte nur noch tot von der Straße geborgen werden. Da die kleinen Küken ohne ihre Mutter keine Überlebenschance haben, versuchten wir mehrmals, die Kleinen vom Tümpel einzufangen. 

einfangen nicht möglich

Es ist uns leider nicht gelungen, so dass die Küken nun ihrem traurigen Schicksal überlassen sind, weil ein Mensch beschlossen hatte, dass ihre und das Leben ihrer Mutter nichts wert sind. Da es Zeugen dieses Vorfalls gibt und das Kfz-Kennzeichen bekannt ist, wurde eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstellt. 

Freitag, 11. Juni 2021

Graureiher, Enten und Katzen

Diese Woche waren wir nicht nur mit unseren Kätzchen beschäftigt, sondern auch mit Enten und einem Graureiher. In Dabel wurde ein Graureiher auf der Straße gesichtet, der  sich dort nicht mehr wegbewegt hat. Vielen Dank an die Finder, die beherzt eingegriffen und den Reiher von der Straße genommen haben. Der Reiher war sichtbar unterernährt und geschwächt, so dass er gefahrlos in einem Käfig gesichert werden konnte. Der Graureiher wurde dann von einem Mitglied unseres Tierschutzvereins in die 1,5 Stunden Fahrt entfernte Wildtierauffangstation Struck gebracht, von der wir wissen, dass die Tiere dort artgerecht untergebracht und betreut werden. Ganz herzlichen Dank dafür, denn auch diese Fahrt erfolgte wie alle unsere Einsätze komplett ehrenamtlich und ohne Auslagenersatz in der Freizeit. 

Graureiher-Transport nach Brandenburg

Wir freuen uns, dass der Graureiher keine Verletzungen oder Krankheiten aufweist, er wird mit Futter aufgepäppelt und wir hoffen, dass er dann bald zurück in die Freiheit entlassen werden kann.

Montag früh erreichte uns ein Anruf auf dem Notrufhandy. In Sternberg wurden auf einem Hinterhof Entenküken entdeckt, die dort am Wochenende unbemerkt geschlüpft sein müssen. Da es mit der Ruhe am Montag vorbei war, war die Ente sehr aufgeregt. Für ein Wildtier bedeutet der Kontakt mit Menschen immer Stress, und da sie außerdem senkrecht nach oben wegfliegen können, hat man kaum eine Chance, eine Ente einzufangen. Daher hatten wir uns für ein vorsichtiges Anlocken entschieden. Wir haben die Küken im Hinterhof belassen und dafür gesorgt, dass er nicht durch Menschen betreten werden konnte, um größtmögliche Ruhe zu schaffen. Leider war es für die Ente wahrscheinlich schon zu viel Aufregung, denn ab Montag Mittag wurde sie nicht mehr gesichtet. Wir haben den ganzen Abend lang und weiter bis spät in die Nacht gehofft, dass die Mutterente zu ihren Küken zurückkommt. Da die Küken dringend Wärme und Futter brauchten, haben wir nach Mitternacht mit schwerem Herzen aufgegeben und die Küken ohne ihre Mama mitgenommen. Die Ente wurde seitdem dort auch nicht mehr gesichtet. 

winzige Entenküken

Wir hätten diese Entenküken gerne in erfahrenere Hände gegeben, doch leider ist es uns nicht gelungen, eine passende Pflegestelle zu finden. So blieb uns nichts anderes übrig, als uns zu informieren und unserer Glück selbst zu versuchen. 

Nachts mit Rotlicht

Die Küken erhalten jetzt Haferflocken und Küken-Starterfutter, immer zusammen mit frischem Wasser. Sie haben eine Bademöglichkeit mit Ausstieg, Schwimmen dürfen sie noch nicht, denn ihr Gefieder ist in diesem Alter noch nicht wasserfest. Nachts sind sie in einer gesicherten Umgebung unter Rotlicht. Wir hoffen, dass es uns gelingt, diese Entenküken groß zu ziehen.  

 

Damit unsere Katzenkinder nicht zu kurz kommen, ein Gruß aus der Kinderstube und ganz großen Dank an die Spender von Futter und Aufzuchtmilch.