Montag, 29. September 2025

Lenny – nur drei Beine, aber kein bisschen weniger Leben

Ein Notruf aus Goldberg: Ein stark verletzter Kater war gesichtet worden, humpelnd, mit einem blutenden Vorderbein, das an der Seite baumelte. Sofort machten wir uns auf den Weg – und fanden ein Tier, dessen Zustand uns tief erschütterte. Der junge Kater, den wir später Lenny nannten, hatte eine furchtbare Verletzung: Ein Bein war nahezu vollständig abgerissen, der Knochen lag offen, die Wunde stark vereitert. Wie lange er sich in diesem Zustand schon durchgeschlagen hatte, lässt sich nur erahnen – aber jeder Tag davon muss voller Schmerzen gewesen sein. Wir konnten Lenny sichern und umgehend tierärztlich versorgen. Die Diagnose war eindeutig: Das Bein war nicht mehr zu retten, eine Amputation war unumgänglich. Nur so konnten wir eine lebensbedrohliche Ausbreitung der Infektion stoppen. Die Operation war die einzige Möglichkeit, ihm eine echte Überlebenschance zu geben. 

Lenny mit entzündeter Wunde

Trotz aller Schmerzen, die Lenny ertragen musste, zeigte er sich von Anfang an erstaunlich ruhig und dankbar. Die OP verlief erfolgreich – doch danach begann der eigentliche Kampf. Die Wunde entzündete sich erneut, Lenny brauchte intensive Pflege, medizinische Nachbehandlung und sehr viel Geduld. 

Ein langer Heilungsprozess

Aber: Er hat es geschafft. Heute ist Lenny ein lebendiger, lebensfroher Kater, der zeigt, was in ihm steckt. Er spielt, rennt, tobt und klettert sogar auf Bäume – mit nur drei Beinen. Seine Behinderung bremst ihn kein bisschen. Ganz im Gegenteil: Wer ihn erlebt, sieht einen Kater voller Lebensfreude und Energie. 

Lenny hat - ebenfalls dreibeinige - Freunde gefunden

Lenny erinnert uns daran, wie anpassungsfähig, stark und lebenswillig Tiere sind – und dass ein Handicap kein Hindernis für ein glückliches Leben sein muss. Auf unserer Internetseite findet ihr unter dem Stichwort Katzen mit Handicap weitere Informationen darüber, wie gut Tiere wie Lenny mit einer Behinderung zurechtkommen – und warum gerade auch sie liebevolle Familien verdienen. Lennys Behandlung war aufwändig und teuer. Wenn ihr uns helfen möchtet, die Tierarztkosten für seine Rettung zu decken, freuen wir uns sehr über eine Spende. Jeder Euro hilft dabei, unsere Spendeninformationen findet ihr hier auf der Webseite.

Jeder Euro hilft, die Tierarztkosten für Lenny zu bezahlen.

 

 

 


Montag, 15. September 2025

Warum Einzelhaltung von Katzen Tierquälerei ist

Es vergeht kaum eine Woche, in der uns nicht mindestens ein Anruf erreicht: Eine Katze soll abgegeben oder sogar eingeschläfert werden, weil sie „plötzlich schwierig“ geworden ist. Sie beißt, ist unsauber, schreit stundenlang oder zerstört die Wohnung. Doch die Ursache liegt nicht beim Tier – sondern in der Verantwortungslosigkeit oder Selbstsucht der Menschen. Viele dieser Katzen wurden als süße Babykatze angeschafft und von klein auf alleine in einer Wohnung gehalten. Für die Besitzer ist das vielleicht praktisch und unkompliziert, für das Tier ist es nichts anderes als jahrelange Qual. Wer ein Katzenkind allein hält, nimmt ihm jede Chance, normal und geistig gesund aufzuwachsen. Geschwister und Artgenossen sind unverzichtbar, sie wärmen und putzen sich gegenseitig, spielen miteinander, lernen Grenzen, entwickeln Sozialverhalten, Sicherheit und Vertrauen.

einsames kleines Kätzchen

Ein einzelnes Kätzchen in einer Wohnung ist unendlich einsam. Es wartet Tag für Tag, bis jemand nach Hause kommt. Ein paar Minuten oder auch Stunden spielen oder füttern können niemals ersetzen, was nur ein Artgenosse geben kann: echte Nähe, Kommunikation und ein gemeinsames Leben. Das Tragische: Katzen ertragen diese Isolation oft viele Jahre lang still, unbemerkt vom Besitzer. Und erst wenn sie zerbrechen, wird es sichtbar: Aggressionen, Unsauberkeit, ständiges Schreien oder völliger Rückzug. Dann wird die Katze als „Problemfall“ abgestempelt, dabei hat allein der Mensch sie in dieses Leid getrieben.

Symbolbild einer agressiven Katze

 Darum ist unsere Haltung im Tierschutzverein Sternberger Seenland e.V. eindeutig:
Wir vermitteln Katzenkinder NIEMALS allein. Entweder zu zweit oder zu einer bereits vorhandenen Katze im passenden Alter.
Wir sind diese Diskussionen auch wirklich leid. Wir haben jedes Argument bereits gehört: „Die Wohnung ist groß genug“, „Meine letzte Katze war glücklich allein“, „Ich habe doch viel Zeit“ oder „In ein paar Monaten kann die Katze ja raus“. Die Realität zeigt eindeutig: Einzelhaltung ist und bleibt Tierquälerei. Kein Mensch kann einen Artgenossen ersetzen. Katzen sind keine Dekoration, Seelentröster oder pflegeleichte Mitbewohner, die für das Wohlbefinden ihrer Menschen zuständig sind und die man nach Belieben alleine lassen kann. Sie sind fühlende Lebewesen mit klaren Bedürfnissen, und diese Bedürfnisse müssen respektiert werden. 

zusammen ist alles schön

Wer Katzen mag, hält sie einfach nicht allein in einer Wohnung. Alles andere bedeutet falsch verstandene Tierliebe und ist bewusstes Hinnehmen von Leiden. 

Freunde fürs Leben

 

Freitag, 5. September 2025

🐾 Babykätzchen – zwei Notrufe an einem Tag

Letzten Sonnabend erreichten uns gleich zwei dringende Notrufe, die wieder einmal gezeigt haben, wie zerbrechlich Katzenleben in den ersten Wochen sind und wie schnelle Hilfe über Leben und Tod entscheidet. Der erste Anruf kam von einer tierlieben Person, die im Gebüsch auf ein erschütterndes Bild stieß: vier winzige rote Babykatzen, zusammengekauert, schreiend, immer lauter nach ihrer Mutter rufend – doch niemand kam. Die Finderin wartete lange, voller Hoffnung, dass die Katzenmutter zurückkehrt. Doch die Zeit verging und die Kleinen schrien verzweifelt weiter, bis klar war: Ihrer Mutter ist etwas geschehen, sonst wäre sie längst zurückgekommen. 

So klein und verzweifelt


Die Frau nahm die Kitten schließlich an sich – doch schnell stellte sich heraus, dass die Versorgung solch kleiner Katzen weit über das hinausgeht, was sie leisten konnte. In ihrer Verzweiflung rief sie uns an.Wir übernahmen die vier – kaum vier Wochen alt, hilflos, abgemagert. Seither kümmern wir uns Tag und Nacht um sie: Fläschchen geben im Stundentakt, warm halten, putzen, wärmen. Kitten in diesem Alter brauchen rund um die Uhr Nahrung, Nähe und Betreuung – ohne das wäre ihr Schicksal besiegelt gewesen.

endlich in Sicherheit


Noch am selben Abend klingelte erneut unser Notfalltelefon: Ein einzelnes, ebenfalls rotes Kätzchen irrte laut jammernd, einsam und schutzlos über ein Feld. Wir nahmen den Kleinen – geschätzt knapp drei Wochen alt – auf. Das Gelände wurde sorgfältig nach möglichen Geschwistern abgesucht, aber ohne Erfolg.

Der Kleine ist unser Sorgenfellchen, er ist leider sehr leicht und schwach. Wir versuchen alles. 

endlich satt werden

Nun sind alle fünf in unserer Obhut. Sie haben Hunger, Wärme- und Schmusebedürfnis und sie brauchen viel Pflege. Wir hoffen sehr, dass uns bei allen die Aufzucht gelingt, damit sie groß und stark werden können, um in den Genuss eines liebevollen Zuhauses kommen zu können. 

Noch so klein, aber schon das Katzenklo benutzend


🍼 Unterstützung dringend benötigt

Für die Versorgung dieser kleinen Katzen brauchen wir aktuell vor allem Kittenaufzuchtmilch, Vitaminpaste und hochwertiges Babypate.
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