Es vergeht kaum eine Woche, in der uns nicht mindestens ein Anruf erreicht: Eine Katze soll abgegeben oder sogar eingeschläfert werden, weil sie „plötzlich schwierig“ geworden ist. Sie beißt, ist unsauber, schreit stundenlang oder zerstört die Wohnung. Doch die Ursache liegt nicht beim Tier – sondern in der Verantwortungslosigkeit oder Selbstsucht der Menschen. Viele dieser Katzen wurden als süße Babykatze angeschafft und von klein auf alleine in einer Wohnung gehalten. Für die Besitzer ist das vielleicht praktisch und unkompliziert, für das Tier ist es nichts anderes als jahrelange Qual. Wer ein Katzenkind allein hält, nimmt ihm jede Chance, normal und geistig gesund aufzuwachsen. Geschwister und Artgenossen sind unverzichtbar, sie wärmen und putzen sich gegenseitig, spielen miteinander, lernen Grenzen, entwickeln Sozialverhalten, Sicherheit und Vertrauen.
Ein einzelnes Kätzchen in einer Wohnung ist unendlich einsam. Es wartet Tag für Tag, bis jemand nach Hause kommt. Ein paar Minuten oder auch Stunden spielen oder füttern können niemals ersetzen, was nur ein Artgenosse geben kann: echte Nähe, Kommunikation und ein gemeinsames Leben. Das Tragische: Katzen ertragen diese Isolation oft viele Jahre lang still, unbemerkt vom Besitzer. Und erst wenn sie zerbrechen, wird es sichtbar: Aggressionen, Unsauberkeit, ständiges Schreien oder völliger Rückzug. Dann wird die Katze als „Problemfall“ abgestempelt, dabei hat allein der Mensch sie in dieses Leid getrieben.
Symbolbild einer agressiven Katze
➡️ Darum ist unsere Haltung im
Tierschutzverein Sternberger Seenland e.V. eindeutig:
Wir vermitteln Katzenkinder NIEMALS
allein. Entweder zu zweit oder zu einer bereits vorhandenen Katze im
passenden Alter. Wir sind
diese Diskussionen auch wirklich leid. Wir haben jedes Argument bereits gehört:
„Die Wohnung ist groß genug“, „Meine letzte Katze war glücklich allein“, „Ich
habe doch viel Zeit“ oder „In ein paar Monaten kann die Katze ja raus“. Die
Realität zeigt eindeutig: Einzelhaltung ist und bleibt Tierquälerei. Kein
Mensch kann einen Artgenossen ersetzen. Katzen sind keine Dekoration,
Seelentröster oder pflegeleichte Mitbewohner, die für das Wohlbefinden ihrer
Menschen zuständig sind und die man nach Belieben alleine lassen kann. Sie sind
fühlende Lebewesen mit klaren Bedürfnissen, und diese Bedürfnisse müssen
respektiert werden.
zusammen ist alles schön
Wer Katzen
mag, hält sie einfach nicht allein in einer Wohnung. Alles andere bedeutet
falsch verstandene Tierliebe und ist bewusstes Hinnehmen von Leiden.