Samstag, 1. Februar 2020

Ein trauriger Januar


Seit wir euch die an Epilepsie erkrankte Brownie vorgestellt haben ist eine Weile vergangen. Wir hätten uns sehr gewünscht an dieser Stelle über eine Patenschaft für diese liebenswerte Samtpfote berichten zu können aber leider hat sich bisher niemand gefunden, der Brownie unterstützen möchte.


Tierschutz ist manchmal auch ein aussichtsloser Kampf, den man dennoch jedes Mal wieder in der Hoffnung führen muss, diesmal etwas zu erreichen. Auch wenn es schwer fällt, möchten wir über die traurigen Schicksale berichten, dir wir nicht ändern konnten. 


Ein freilebender Kater fiel aufgrund einer erschwerten Atmung und verklebten Fell auf. Er wurde von vielen gesehen aber niemand kümmerte sich um ihn. Wir erfuhren erst durch Zufall und nach Wochen von ihm. Als wir den Kater in unsere Obhut nahmen war er schon sehr geschwächt. Er bekam schlecht Luft und hatte Schmerzen. Aus diesem Grund konnte er schon seit langer Zeit sein Fell nicht mehr pflegen. Es war zu Platten verklebt und jede Bewegung bereitete ihm große Schwierigkeiten. Wir fuhren mit dem armen Kerl zum Tierarzt und dieser stellte einen Zwerchfellriss fest. Hierbei handelt es sich um eine Verletzung, die durch eine mechanische Außeneinwirkung wie einen Sturz oder Schlag hervorgerufen wird. Wir mochten uns gar nicht vorstellen, was diesem armen Kater widerfahren sein muss. Durch einen Zwerchfellriss gelangt Atemluft in den Bauchraum, so dass diese nicht der Lunge zur Verfügung steht und daher die Atmung sehr erschwert wird. Die einzige Chance ist eine Operation. Der Zwerchfellriss wurde daher operiert in der Hoffnung, dass sich die Lunge wieder vollständig entfaltet. Leider wurde diese Hoffnung nicht erfüllt und der Kater starb. Je später bei einem Zwerchfellriss die Operation durchgeführt wird, desto geringer sind die Erfolgsaussichten. Wir sind unendlich traurig, dass es für diesen Kater keinen glücklichen Ausgang gab und er sich vorher so lange quälen musste. Warum hat ihm nur niemand früher geholfen?



Das Leid einer anderen Katze hingegen war Menschen nicht egal. Wir wurden über eine freilebende Katze mit einem schweren Schnupfen informiert. Wir holten sie auf unsere Quarantänestation, versorgten sie medizinisch und sie erholte sich langsam. Als der Schnupfen abgeklungen war wollten wir die Katze wieder in die Freiheit entlassen. Einen Tag vorher fraß sie jedoch schlecht, so dass wir sie lieber noch etwas beobachten wollten. Innerhalb von einem Tag trat solch eine Verschlechterung ihres Zustands ein, dass wir mit ihr zum Tierarzt fuhren. Der Bluttest ergab akutes Nierenversagen, so dass wir die Katze nur noch einschläfern lassen konnten, um ihr einen qualvollen Tod zu ersparen.



Ein zahmer Fundkater befand sich ebenfalls bei uns zur Pflege. Er hatte eine eitrige Verletzung am Maul und hustete stark. Eine Untersuchung ergab verschleimte Bronchien. Er wurde mit Medikamenten versorgt und erhielt täglich Inhalationen. Trotz aller Bemühungen hat sich sein Zustand verschlechtert und wir mussten auch ihn einschläfern lassen. 


Es tut uns so leid, dass wir euch nicht helfen konnten

Wenn wir solch kranke Katzen gepflegt, für sie gebangt und gehofft haben und sie dann doch verlieren, ist das für uns nur schwer zu ertragen. Diesen traurigen Alltag auszuhalten ist nur möglich, weil wir viele andere retten können und wir die Tiere, die unserer Hilfe brauchen, nicht im Stich lassen dürfen.