Gestern erreichte uns ein Notruf aus Demen. Dort wurde ein Kater gesichtet, an dessen Hals man ein Stück Draht sehen konnte. Genaueres konnte man nicht feststellen, da der Kater sehr scheu war. Um ihm helfen zu können haben wir daher eine Falle aufgestellt und mit leckerem Futter bestückt.
Da Hilfe dringend notwendig war und damit andere Katzen
aus Neugier nicht die Falle blockierten, baten wir die Nachbarn, ihre Katzen im
Haus zu lassen. Alle von uns Angesprochenen hatten Verständnis und kamen der
Bitte nach. Sehr spät abends kam dann der erlösende Anruf einer Anwohnerin. Der
Kater war in der Falle.
Der Kater in der Falle, ein Stück Draht ragt aus dem Fell. |
Wir sind sofort losgefahren, um ihn abzuholen. In unserer Pflegestation angekommen konnten wir sehen, dass sich eine Schlinge aus
Draht um den Hals des Katers zog. Wie tief diese eingeschnitten war, konnten wir
nicht feststellen, da der Kater sich heftig gegen seine Gefangenschaft wehrte.
Heute früh ging es dann sofort zum Tierarzt, wo er für die weitere Behandlung
narkotisiert wurde. Es bestätigte sich, dass eine komplett geschlossene
Drahtschlinge um den Hals des Katers geschnürt war. Der Draht hatte sich
stellenweise tief in die Haut geschnitten und war so eng, dass der Kater kaum
noch Luft bekommen konnte. Der Tierarzt durchtrennte den Draht und versorgte
die Schnittwunden. Da die Narkose noch ausreichend wirkte und die Prognose gut war, wurde der Kater auch gleich kastriert.
Der Draht wird unter Narkose entfernt |
Dass der Kater überlebt hat war pures Glück, denn die
Schlinge um den Hals war extrem eng, betrug nur 3 cm! Lange hätte er das nicht mehr
ausgehalten. Der arme Kerl muss unfassbar gelitten haben. Angesichts dieser
Misshandlungen, mit dem eindeutigen Ziel, ein Tier zu Tode zu quälen, haben wir
eine Strafanzeige wegen Tierquälerei erstattet. Wer hierzu Hinweise geben kann,
meldet sich bitte bei der Polizeidirektion Sternberg oder auch bei unserem
Tierschutzverein, damit derjenige, der dem Kater dies angetan
hat, zur Rechenschaft gezogen werden kann.
Der Draht hat sich in die Haut geschnitten |
Der Kater erholt sich nun auf unserer Quarantänestation,
da seine Wunden verheilen müssen und er noch mit Schmerzmitteln und Antibiotika
versorgt werden muss. Als freilebender, nicht zahmer Kater, müssen wir ihn nach
seiner Genesung aber wieder in die für ihn gefährliche Umgebung entlassen und
können nur hoffen, dass er noch vorsichtiger gegenüber Menschen wird, denn dass
seine Scheu berechtigt ist, hat sich schmerzlich bestätigt.
Solch eine Hilfe wie für diesen Kater können wir nur
leisten, wenn wir durch tierliebe Menschen unterstützt werden. Bitte helfen
auch Sie mit, dass wir weiter für gequälte und geschundene Tiere da sein
können. Auch und gerade in diesen unsicheren Zeiten dürfen wir hilflose Tiere
nicht sich selbst überlassen. Auf unserer Spendenseite finden Sie verschiedene
Möglichkeiten, uns zu helfen. Wir sind sehr dankbar für jede Hilfe!