In der vergangenen Woche erreichte uns die Nachricht, dass an der Straße zwischen Brüel und Golchen, Höhe Großer Deichelsee, zwei Katzenbabys gesichtet wurden. Da sich die Kleinen als scheu erwiesen und befürchtet wurde, dass sie überfahren werden, wurden wir um Hilfe gebeten. Wir fuhren dorthin und konnten nach einer Weile nicht nur zwei, sondern sogar drei Kätzchen entdecken. Alle waren scheu, so dass keine Möglichkeit bestand, die Kätzchen zu sichern.
sichtbar, aber in sicherer Entfernung
Nicht nur Autos, auch Füchse oder Marder stellen für so kleine Kätzchen eine echte Gefahr dar. Wir entschieden uns daher für das Einfangen mit einer Lebendfalle. Leider funktionierte das entgegen unserer bisherigen Erfahrungen nicht. Wir nahmen daher an, dass die Falle an einem ungünstigen Ort stand und wollten die Kätzchen noch etwas beobachten, um die Falle an einem besseren Platz aufstellen zu können. Leider konnten wir diese Idee nicht umsetzen, denn eine Schulklasse hatte sich diesen Tag und diesen Ort für ihren Wandertag ausgesucht. Von den Katzenbabys war weit und breit keine Spur mehr zu sehen. Doch dann, am nächsten Tag, wieder ein Anruf auf dem Notrufhandy. Kleine Katzen an der Straße am Deichelsee gesichtet. Wir fuhren wieder los und trafen uns mit den Anrufern direkt vor Ort. Wie sich herausstellte, bemühten sich die tierlieben Menschen seit zwei Tagen, die Kätzchen einzufangen. Sie versuchten es mit Futter, mit auflauern, mit hinterher laufen und wussten sich jetzt keinen Rat mehr. Uns dagegen wurde klar, warum die Fallen bisher leer geblieben waren. Die Kleinen hatten einfach keinen Hunger, sie waren gut versorgt mit Futter und Katzenmilch und hatten auch schon gelernt, alles nur anzurühren, wenn ja kein Mensch in der Nähe war. Aber jetzt hatten wir eine gemeinsame Mission. Futter gab es nur noch in der Falle und es durfte nicht zu oft nach den Kleinen gesehen werden. Fehlender Hunger und zu viel Betrieb erschweren ein Einfangen oder machen es sogar unmöglich. Die kleinen Katzen sollten nun ganz schnell in Sicherheit gebracht werden. Da wir aber ehrenamtlich Tierschutz betreiben und am nächsten Tag alle unserer eigentlichen Arbeit nachgehen mussten, hatten wir ein großes Problem. Wer sollte die Fallen aufstellen und kontrollieren? Zum Glück der Katzen hatten die Anwohner Zeit und wollten gerne helfen. Das Aufstellen der Fallen wurde erklärt, die Fallen übergeben und alle Daumen gedrückt. Am nächsten Morgen mussten die tierlieben Helfer eine fürchterliche Entdeckung machen. Sie fanden ein totes Kätzchen, dem Zustand nach war es einem Raubtier zum Opfer gefallen. Das bedauernswerte Katzenbaby war zuvor nicht gesichtet worden, es waren also insgesamt sogar 4 Kleine, die irgendjemand dort ausgesetzt hatte. Ohne Gewissen und ohne Empathie für diese Babys. Einfach entsorgt. Es war daher umso wichtiger, die anderen vor dem Einbrechen der Nacht zu fangen. Zum Glück ist es gelungen. Die drei Kätzchen waren nun ausreichend hungrig und gingen alle im Laufe des Tages in die Falle.
Wir haben die Kleinen anschließend in unsere Obhut genommen. Sie sind jetzt in Sicherheit, können in Ruhe fressen und schlafen und sich von den Strapazen erholen. Sie hätten dort niemals alleine überlebt. Der frühe und qualvolle Tod blieb wenigstens diesen dreien erspart. Sie werden nun gepäppelt und medizinisch versorgt (Wurmkur, Flohmittel, Impfung).
Wir bedanken uns sehr für die vielen Hinweise aus der Bevölkerung, die Anteilnahme am Schicksal dieser Kätzchen und vor allem für das tatkräftige Engagement der tierlieben Einwohner.
Da das Aussetzen der Katzen eine Straftat darstellt, haben wir Anzeige erstattet. Wer Hinweise hierzu geben kann, meldet sich bitte bei uns oder direkt bei der Polizeidienststelle Sternberg.