Sonntag, 5. September 2021

Katzenbabys im Wald ausgesetzt

In der vergangenen Woche erreichte uns die Nachricht, dass an der Straße zwischen Brüel und Golchen, Höhe Großer Deichelsee, zwei Katzenbabys gesichtet wurden. Da sich die Kleinen als scheu erwiesen und befürchtet wurde, dass sie überfahren werden, wurden wir um Hilfe gebeten. Wir fuhren dorthin und konnten nach einer Weile nicht nur zwei, sondern sogar drei Kätzchen entdecken. Alle waren scheu, so dass keine Möglichkeit bestand, die Kätzchen zu sichern. 

sichtbar, aber in sicherer Entfernung

Nicht nur Autos, auch Füchse oder Marder stellen für so kleine Kätzchen eine echte Gefahr dar. Wir entschieden uns daher für das Einfangen mit einer Lebendfalle. Leider funktionierte das entgegen unserer bisherigen Erfahrungen nicht. Wir nahmen daher an, dass die Falle an einem ungünstigen Ort stand und wollten die Kätzchen noch etwas beobachten, um die Falle an einem besseren Platz aufstellen zu können. Leider konnten wir diese Idee nicht umsetzen, denn eine Schulklasse hatte sich diesen Tag und diesen Ort für ihren Wandertag ausgesucht. Von den Katzenbabys war weit und breit keine Spur mehr zu sehen. Doch dann, am nächsten Tag, wieder ein Anruf auf dem Notrufhandy. Kleine Katzen an der Straße am Deichelsee gesichtet. Wir fuhren wieder los und trafen uns mit den Anrufern direkt vor Ort. Wie sich herausstellte, bemühten sich die tierlieben Menschen seit zwei Tagen, die Kätzchen einzufangen. Sie versuchten es mit Futter, mit auflauern, mit hinterher laufen und wussten sich jetzt keinen Rat mehr. Uns dagegen wurde klar, warum die Fallen bisher leer geblieben waren. Die Kleinen hatten einfach keinen Hunger, sie waren gut versorgt mit Futter und Katzenmilch und hatten auch schon gelernt, alles nur anzurühren, wenn ja kein Mensch in der Nähe war. Aber jetzt hatten wir eine gemeinsame Mission. Futter gab es nur noch in der Falle und es durfte nicht zu oft nach den Kleinen gesehen werden. Fehlender Hunger und zu viel Betrieb erschweren ein Einfangen oder machen es sogar unmöglich. Die kleinen Katzen sollten nun ganz schnell in Sicherheit gebracht werden. Da wir aber ehrenamtlich Tierschutz betreiben und am nächsten Tag alle unserer eigentlichen Arbeit nachgehen mussten, hatten wir ein großes Problem. Wer sollte die Fallen aufstellen und kontrollieren? Zum Glück der Katzen hatten die Anwohner Zeit und wollten gerne helfen. Das Aufstellen der Fallen wurde erklärt, die Fallen übergeben und alle Daumen gedrückt. Am nächsten Morgen mussten die tierlieben Helfer eine fürchterliche Entdeckung machen. Sie fanden ein totes Kätzchen, dem Zustand nach war es einem Raubtier zum Opfer gefallen. Das bedauernswerte Katzenbaby war zuvor nicht gesichtet worden, es waren also insgesamt sogar 4 Kleine, die irgendjemand dort ausgesetzt hatte. Ohne Gewissen und ohne Empathie für diese Babys. Einfach entsorgt. Es war daher umso wichtiger, die anderen vor dem Einbrechen der Nacht zu fangen. Zum Glück ist es gelungen. Die drei Kätzchen waren nun ausreichend hungrig und gingen alle im Laufe des Tages in die Falle. 




Wir haben die Kleinen anschließend in unsere Obhut genommen. Sie sind jetzt in Sicherheit, können in Ruhe fressen und schlafen und sich von den Strapazen erholen. Sie hätten dort niemals alleine überlebt. Der frühe und qualvolle Tod blieb wenigstens diesen dreien erspart. Sie werden nun gepäppelt und medizinisch versorgt (Wurmkur, Flohmittel, Impfung). 




 

Wir bedanken uns sehr für die vielen Hinweise aus der Bevölkerung, die Anteilnahme am Schicksal dieser Kätzchen und vor allem für das tatkräftige Engagement der tierlieben Einwohner. 


Da das Aussetzen der Katzen eine Straftat darstellt, haben wir Anzeige erstattet. Wer Hinweise hierzu geben kann, meldet sich bitte bei uns oder direkt bei der Polizeidienststelle Sternberg. 

 



 

Sonntag, 29. August 2021

so viele Flaschenbabys

Vor kurzem baten wir euch um Milch und Futter für unsere Katzenbabys. Ganz lieben Dank an alle, die geholfen haben. Leider haben wir schon wieder eine Vielzahl verwaister Katzenbabys aufnehmen müssen und die so unverzichtbaren Milchspenden neigen sich dem Ende. 

Vielleicht kann der eine oder andere uns noch einmal aushelfen? Wir brauchen dringend mehr Aufzuchtmilch und Babypate. Wir wären euch unendlich dankbar. Es ist einfach nur traurig, unter welchen Bedingungen diese hilflosen Kätzchen in ihr Leben starten. Kranke oder tote Mütter, Hunger, Kälte und Angst. Auch wenn wir eigentlich nicht mehr wissen, wie wir das alles noch schaffen sollen, können wir diese kleinen Katzenbabys nicht ihrem grausamen Schicksal überlassen. Katzenkinder mit der Hand aufziehen ist eine Rund-um-die-Uhr-Beschäftigung, die uns gerade extrem fordert. 




Wir geben ihnen Milch und Wärme, reinigen und versorgen ihre entzündeten Äuglein und hoffen so sehr, dass sie überleben. Unser Zeitplan ist derzeit den Trinkbedürfnissen der Katzenbabys unterworfen, die alle 2 Stunden gefüttert werden müssen. Dennoch müssen auch alle anderen Katzen versorgt werden und wir brauchen auch Zeit für nette Menschen, die unsere größeren Kätzchen kennen lernen und adoptieren möchten. 


 

Nur wenn unsere Schützlingen in ein artgerechtes und liebevolles Zuhause vermittelt werden können, haben wir die Möglichkeit, weiter zu helfen und solche Notfälle aufzunehmen. Außerdem fangen wir gerade an verschiedenen Stellen eine größere Anzahl von Katzen zum kastrieren ein, aber darüber berichten wir ein anderes Mal, denn jetzt ist es schon wieder Zeit für die Milchbabys. 


 

 


Sonntag, 15. August 2021

wieder kranke Katzenbabys

In einem kleinen Dorf im Sternberger Seenland fütterten Anwohner eine erwachsene, wildlebende Katze. Nach einiger Zeit bemerkten sie 4 junge Kätzchen, deren Zustand immer schlechter wurde. Liefen die Kleinen zuerst noch tapsig herum, lagen sie auf einmal apathisch im Gras oder hatten sich unter Büsche verkrochen. Wir wurden informiert und stellten nach einiger Beobachtung fest, dass sich die Mutterkatze nicht mehr um ihren Nachwuchs kümmerte. Schon von weitem sah man den Kleinen ihren schlechten Zustand an, so dass wir uns entschlossen, die 3 -4 Wochen alten Katzenbabys einzufangen. 

matt und fiebrig

Kätzchen Nr. 4 gesichert

Das war wirklich allerhöchste Zeit, denn die 4 Kätzchen waren alle schwach und dehydriert, hatten Fieber und verklebte Augen. Sie erhalten bei uns jetzt Aufzuchtmilch, Medikamente und subkutane Infusionen. Wir können noch nicht einschätzen, ob die Kleinen es schaffen werden. Zum schlechten Zustand kommt auch noch ein starker Wurmbefall dazu. Aber wir versuchen es Schritt für Schritt. 

stark entzündete Augen

stark geschwächt

Als erstes konnten wir das Fieber senken und durch die Infusionen auch den Flüssigkeitsmangel ausgleichen. Die Augen sind immer noch stark entzündet. Wir müssen sie stündlich reinigen und behandeln, da sie sonst extrem verkleben und die Gefahr einer Erblindung besteht. Ein Hoffnungsschimmer ist jedoch, dass die Kätzchen wieder etwas Anteil an ihrer Umgebung nehmen. Sie liegen nicht mehr nur, sondern setzen sich auch schon mal auf. Da die Kleinen noch Aufzuchtmilch und dann hoffentlich auch bald erstes festes Futter brauchen, bitten wir euch dringend, uns mit diesen Dingen wieder einmal zu unterstützen. Ohne euch geht es nicht. 


Kleine Kätzchen, gebt nicht auf, kämpft weiter.

 


Wir helfen so gut wir können. Die Kastration der Mutterkatze erfolgt in der nächsten Woche. Jede einzelne Kastration zählt und verhindert so ein Katzenelend.


 

Samstag, 7. August 2021

08.08.2021 - Weltkatzentag

Am 08.08.2021 feiern wir den Weltkatzentag. Katzen sind das beliebteste und entsprechend am besten versorgte Haustier in Deutschland. Und dennoch, trotz oder auch gerade wegen dieser Katzenliebe, gibt es in Deutschland geschätzt 3 Millionen Katzen ohne ein Zuhause. Streunerkatzen, die ohne die menschliche Zuwendung, die ihren Artgenossen entgegen gebracht wird, leben müssen. 

Streunerkatze im schlimmem Zustand
 

Diese hohen Zahlen resultieren maßgeblich aus unkastrierten Hauskatzen, die sich mit Streunern paaren. Deren Nachwuchs lebt ein hartes und entbehrungsreiches Leben auf der Straße, voller Gefahren, unterernährt und krank. Schon mit 5 Monaten können weibliche Katzen Nachwuchs zur Welt bringen, so dass dieser ewige Kreislauf nur endet, wenn konsequent auch Hauskatzen kastriert werden.

ausgesetzte Katzenbabys

Bitte unterschätzt diese Problematik nicht und lasst eure Hauskatzen kastrieren. Wenn Katzen von Nachbarn oder Bekannten immer wieder ungewollten Nachwuchs bekommen, weist sie auf die Möglichkeit der Kastration hin. Bitte informiert uns, wenn ihr freilebende Katzen füttert. Wir helfen beim Einfangen und kastrieren.

ungewollter Nachwuchs

Wenn ihr den Weltkatzentag mit euren Samtpfoten feiert, vergesst bitte nicht die Fellnasen, die kein Zuhause haben und daher unser aller Hilfe so dringend benötigen. Wer unsere Schützlinge gebührend feiern und vielleicht auch beschenken möchte, wird auf unserer Wunschliste fündig. Und vielleicht ist der Weltkatzentag ja auch Anlass, eine Patenschaft für eine unserer Handicap Katzen zu übernehmen. Keanu und Mohrchen haben unsere Hilfe besonders nötig und würden sich über einen Paten tierisch freuen. 

Wir wünschen allen einen verschmusten und verschnurrten Weltkatzentag. 


 

Samstag, 31. Juli 2021

Entenküken ausgewildert

Vor einer Weile hatten wir an dieser Stelle über ganz junge Entenküken aus Sternberg berichtet, die von ihrer Mutter verlassen worden waren. Da wir über keine Erfahrungen bei der Aufzucht von Entenküken hatten, wollten wir sie gerne in erfahrenere Hände gegeben. Als sich jedoch keine passende Pflegestelle fand, blieb uns nichts anderes übrig, als uns zu informieren und zu hoffen, dass die kleinen Küken es mit unserer Hilfe schaffen. 

noch ganz jung

Entenküken ohne Mutter groß zu ziehen ist eine echte Herausforderung. Art- und altersgerechtes Futter, eine konstante Wärmequelle, deren Temperatur bei zunehmenden Wachstum abgesenkt wird, das vorsichtige langsame Gewöhnen an ein Leben in Freiheit, aber auf keinen Fall an den Menschen – es ist uns trotz schlechter Prognosen überwiegend gelungen. Zwei Entenküken sind leider gleich zu Beginn gestorben, aber 7 Geschwister haben ohne ihre Mutter in unserer Obhut überlebt. Und nun wurde es Zeit für die Entchen, ihrer eigenen Wege zu schwimmen. 

auswildern


Wir haben sie in ein Gewässer mit ganz viel Entenflott und vielen Versteckmöglichkeiten entlassen. Genau dieses Wasser und das Entenflott hatten wir ihnen auch schon die ganze Zeit zur Verfügung gestellt, in der Hoffnung, dass ihnen die Umstellung leichter fällt. Es war eine Freude zu sehen, wie die Entchen im Verband losgeschwommen sind, endlich in ihrem angestammten Lebensraum. 

in die Freiheit entlassen

die Geschwister bleiben vorerst zusammen

kaum noch zu sehen

Am nächsten Tag haben wir nach ihnen gesehen und sie alle entdeckt. Liebe Entchen, mehr können wir nicht für euch tun, passt gut auf euch auf und habt ein schönes Leben.

Montag, 26. Juli 2021

Kornnatter sucht ein Zuhause

Einen nicht alltäglichen Fund machten heute die Mitarbeiter des Bauhofs in Sternberg. Als sie zur Arbeit kamen, lag auf dem Gelände ein blauer Müllsack. Die Mülltüte bewegte sich. Nach einigem Zögern wurde Mut gefasst und die Tüte geöffnet. Eine Schlange erschien. Wie groß der Schreck war, kann sich jeder vorstellen.

So  wurde uns die Situation heute Morgen auf dem Notfallhandy des Tierschutzvereins Sternberger Seenland e.V. geschildert. Nach kurzer Überlegung fuhren wir mit Kescher und Katzenkorb ausgerüstet zum Bauhof. Wir stellten fest, dass ein Katzenkorb - mit noch so kleinen Löchern - ungeeignet zum Transport einer Schlange ist und brachten die Schlange in einem Karton (mit kleinen Luftlöchern) unter.

ausgesetzte Kornnatter

 

Da wir keinerlei Erfahrung mit Schlangen haben, haben wir uns an die Auffangstation für Reptilien e. V. gewendet. Anhand der Bilder wurde die Schlange als Kornnatter (Pantherophis guttatus) identifiziert. Wir erfuhren, dass Kornnattern harmlos, ungiftig und ungefährlich sind. Sie werden häufig in Terrarien gehalten - in unseren Breitengraden sind sie nicht heimisch. Ihr natürlicher Lebensraum erstreckt sich entlang der amerikanischen Küste.

Das Aussetzen eines Tieres ist eine Straftat. Wir haben Anzeige bei der Polizei erstattet. Die Kornnatter hat nun ein Terrarium als provisorische Bleibe bezogen. 

Im provisorischen Zuhause angekommen

Wir suchen auf diesem Weg ein reptilienerfahrenes Zuhause. Wer Interesse hat, melde sich gerne per E-Mail unter info@tierschutzverein-sternberg.de

Wer gibt der Kornnatter ein reptilienerfahrenes Zuhause.


Samstag, 17. Juli 2021

Katzenkinder suchen ein Zuhause

Unser Tierschutzverein Sternberger Seenland e.V. hat kleine Kätzchen zu vermitteln und sucht verantwortungsvolle neue Besitzer, die den Kleinen ein artgerechtes, sicheres und beständiges Zuhause geben möchten.

Diese Kätzchen suchen ein Zuhause
 

Sie als zukünftige Besitzer sollten sicher sein, dass eine Katze zu Ihnen, Ihren Lebensumständen und zukünftigen Planungen passt, denn wir möchten unsere Katzen in ein lebenslanges Zuhause vermitteln.
Die Kätzchen sind jetzt zwischen 5-7 Wochen alt und können ab einem Alter von 12 Wochen ausziehen. Sie sind bei der Abgabe gechipt, geimpft, mehrfach entwurmt und stubenrein. Bitte beachten Sie, dass eine Abgabe nur paarweise erfolgt, denn katzengerecht bedeutet eben auch keine Einzelhaltung. Die Paare werden nach Sympathie und Verträglichkeit ausgesucht, eine Zusammenstellung nach reiner Farbzeichnung ist nicht möglich. 


Da die Katzenkinder bei uns Haus und Garten kennenlernen, erfolgt eine Abgabe in eine reine Wohnungshaltung nur bei Vorhandensein eines eingenetzten Balkons. Neben der genannten Schutzgebühr erheben wir einen Kastrationspfand, der bei Nachweis der späteren Kastration komplett zurück erstattet wird.
Wenn Sie kleinen Kätzchen ein Zuhause geben möchten,nehmen Sie bitte hier Kontakt auf.